05.10.2016, aktualisiert 06.12.2017
Deutsche Sprechfunk-Wetterberichte auf Kurzwelle
Wie bekannt, haben alle deutschen MW-Rundfunksender ihren Dienst eingestellt und seitdem gibt es auf MW auch keine Seewetterberichte mehr. Inzwischen gibt es wieder die Möglichkeit, Wetterberichte per Sprechfunk in deutscher Sprache zu empfangen, und zwar auf Kurzwelle (KW). Das ist notwendig, wenn man sich aus dem UKW-Empfangsbereich von ca. 30 sm, z.B. von DP07 mit seinen Wetterberichten, entfernt. Für den Empfang der Kurzwelle ist ein Empfänger mit KW-Bereich erforderlich, der die nachstehend genannten Sendefrequenzen empfangen kann. Wegen der erforderlichen genauen Empfangsfrequenz-Einstellung ist eine digitale Anzeige sinnvoll.
Die Betriebsart der Aussendungen ist die normale Amplitudenmodulation (AM), wie sie auch von den KW-Rundfunksendern verwendet wird. (Nur wen es interessiert: AM sendet einen Träger mit oberem Seitenband, USB genannt, und unterem Seitenband, LSB genannt, aus.) Es gibt KW-Empfänger, die den Empfang der Betriebsart SSB (Einseitenband) ermöglichen. Das hat den Vorteil, bei schwierigen und/oder gestörten Empfangsverhältnissen über die Wahl von USB oder LSB die Empfangsverhältnisse etwas zu verbessern.
Welche deutschen KW-Sender senden die Seewetterberichte?
a) Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit seinem Senderstandort bei Pinneberg.
Von hier werden bereits seit Jahrzehnten die Wetterberichte mit den Betriebsarten Funkfernschreiben und Wetterfax auf den entspr. Frequenzen verbreitet. Nachzulesen im vom BSH herausgegebenen „Funkdienst für die Sport- und Kleinschifffahrt“. Der DWD sendet die Sprechfunk-Wetterberichte im sog. 49 m-Band und verwendete zunächst im Testbetrieb die Frequenz 6040 kHz, danach 5905 kHz und jetzt im Dauerbetrieb 6180 kHz zu den unten gen. Sendezeiten, und zwar ganzjährig.
b) DP07-Seefunk mit dem vom Privatsender RADIO700 gemieteten Senderstandort bei Euskirchen in der Eifel.
Verwendet wird die Sendefrequenz 7310 kHz im 41 m-Band, jedoch nur während der Sommersaison parallel zu den UKW-Aussendungen. Die Qualität des Empfangs der Seewetterberichte auf KW ist sehr unterschiedlich. Manchmal ist zu den angegebenen Zeiten nichts zu hören, zeitweise schwach und auch von Nachbar-Sendern gestört. Die Ursache liegt in den besonderen Ausbreitungsbedingungen der KW. Der Empfang ist abhängig von der Tageszeit, Jahreszeit und von der Entfernung des Empfangsortes zum Senderstandort. Die KW-Sender haben eine nur geringe Ausbreitung der Bodenwelle und sind für den Empfang über die Reflektionen an der sog. Ionosphäre, als Raumwellen bezeichnet, vorgesehen. Wenn man Pech hat, befindet man sich gerade an einem Standort, an dem die Bodenwelle nicht mehr ankommt und die erste Raumwelle noch nicht da ist, also in der sog. Toten Zone. Dann ist auch der teuerste und beste Empfänger nutzlos.
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